Montag, 12. November 2007

Bahnstreik?

Morgens, halb neun, Bahnhof Stuttgart Bad-Cannstatt.
In die S-Bahn möchte ich umsteigen, doch die kommt nicht.
Wird heute wieder gestreikt? Ich stehe am Bahnsteig und wundere mich, und mit mir etwa 200 andere Personen.
Alle wollen sie in Richtung Vaihingen.
Wie sich später herausstellte war eine Weiche defekt. Jedenfalls warteten hier 200Personen 40 Minuten lang, ganz zu schweigen von den anderen Haltestationen.
Das sind 8000Minuten. Durch diesen kurzen Störfall ist also schon der wirtschaftliche Wert der Arbeitskraft einer Person in einem Monat vernichtet, je nach Person und Arbeitsumfeld wären dies für einen Arbeitgeber schnell zwanzigtausend Euro .

Nun Ja, technische Fehler und Defekte kommen vor und sind nie gänzlich auszuschließen, aber dass eine Gewerkschaft „Deutscher Lokomotivführer“ auf die Idee kommt solch eine Situation an vielen Bahnhöfen, für viele tausend Menschen herbeizuführen, klingt irrsinnig.
Doch was haben sie für eine andere Chance?
Nicht wenige Lokführer fahren weite Strecken alleine in ihrem Triebkopf oder ihrer Lok, keine Möglichkeit zur Unterhaltung, aufs Klo können sie auch nicht.
Ähnlich wie Flugkapitäne gibt es nicht wenige Zugführer, die die Nächte fernab von Zuhause verbringen müssen und auch am Wochenende müssen sie arbeiten- und dies alles für einen Lohn der etwa der Hälfte einer ihrer Englischen Kollegen entspricht.

Dreißig Prozent wollen sie mehr haben, andere bekommen drei- doch die haben ja auch schon viel höhere Löhne.
Wieso bekommen also unsere „deutschen Lockführer nicht was sie haben wollen und der Streik hätte ein Ende?
Die Deutsche Bahn will wirtschaftlich arbeiten, so bekommt sie es von der Politik gesagt.
Da gilt es die Löhne der einzelnen Angestellten möglichst niedrig zu halten, um große schwarze Zahlen zu schreiben, um bald an die Börse zu gehen.
Ist der Grund wieso an Streiktagen Tausende nicht zu Arbeit kommen und Rohstoffe, Teile und Baugruppen vom Hersteller nicht an den Kunden kommen, dieser, dass die Bahn an die Börse will?
Einige Streiktage kosten volkswirtschaftlich betrachtet ein vielfaches von der geförderten Lohnerhöhung der Lokführer über Jahre.
Kann es angesichts dieser Tatsache wirklich noch politisches Ziel sein, die Bahn privatisieren zu wollen?
Meiner Meinung nach jedenfalls nicht.
Die Bahn soll insofern einem Wirtschaftlichem Betrieb gleichen, dass sie zuverlässig ist, günstige Preise bietet und nicht bezuschusst werden muss.
Es kann jedoch nicht sein, dass die Bahn „unwirtschaftliche“ Strecken schließt, Preise an ein Maximum treibt und gleichzeitig hohe Renditen ausschüttet.
Die Bahn befördert Menschen aus strukturschwachen Gebieten in die Wirtschaftszentren.
In Zeiten steigender Spritpreise und des wachsenden Umweltbewusstseins, muss die Bahn als zuverlässiger Grundbaustein der nationalen Logistik für unsere deutsche Wirtschaft in der sicheren Hand des Staates bleiben.

Verletzung des Urheberrechts

Sehr geehrte Damen und Herren, alle Leser meines Blogges,
leider musste ich aus uhrheberrechtlichen Gründen und auf Androhung rechtlicher Schritte gegen mich, einen Zeitungsartikel aus meinem Blog herausnehmen.
Ich möchte mich hiermit, bei der Zeitungsredaktion entschuldigen, und mich gleichzeitig für die Aufmerksammachung auf diesen Fehler bedanken.
Ich möchte mich auch bei Herrn Manuel Euchner für die Einverständnis zur Veröffentlichung seines Leserbriefes auf meinem Blog bedanken.

Sonntag, 14. Oktober 2007

die Reaktionen

Es ist in der Zwischenzeit eine hitzige Diskussion entbrannt.
Im folgenden könnt ihr in einem Artikel die Meinung unseres Bürgermeisters sehen und die Reaktion darauf von Manuel Euchner.
Eines will ich doch klarstellen, Herr Dr. Hägele hat zugegeben dass es nie eine Ausschreibung oder einen Wettbewerb über die Kunst im Kreisel gegeben hat.







Leserbrief betreffend letzte Leserbriefe und Dettinger Baum…


Zuerst muss ich ganz klar sagen, dass ich allen bisherigen Leserbriefen zustimme.
Was mich allerdings auch noch beschäftigt, ist die Aussage von Herrn Hillert. Die anderen oder ich, die hier ihre Meinung öffentlich kundtun, brauchen sich von ihm nicht als Nörgler beschimpfen lassen, wie er das bei einem regionalen Fernseh-Sender (RTF 1) gemacht hat.
Die Kritik ist meiner Meinung nach sicherlich nicht unsachlich und ich kann von mir aus sagen, dass ich mich gut informiert habe. So habe ich auch keinen Grund für Effekthascherei. Das haben im öffentlichen Leben vielleicht eher andere Personen, die es betrifft.
So wirft Herr Hillert vor, man solle sich nicht erst im Nachhinein beschweren. Doch was sagte er vor wenigen Wochen im Gemeinderat? Dass das Projekt Dettinger Baum hinter verschlossenen Türen vorangetrieben wurde. Ziel war es allerdings nur, laut Herrn Hillert, der Öffentlichkeit das Projekt erst vorzustellen wenn es fertig ist. Nun meine Frage: Wie und wann soll man sich beteiligen, wenn ein Projekt erst öffentlich wird, wenn der Gemeinderat darüber entschieden hat und man erst dann über Kosten und Aussehen informiert ist?
Schon dies war ein Argument, dass man aus der Bürgerversammlung von ihm kennt. Genau so wie das andere Argument, welches er wieder anführt, dass die Mehrheit im Gemeinderat dafür sei. Also sei auch die Mehrheit der Bevölkerung dafür. Und außerdem, entschieden ist entschieden. Also nicht einmischen Dettinger Bevölkerung, ihr habt sowieso keine Ahnung… Doch wie die Frage bei einem Bürgerentscheid ausgehen würde, darauf wäre ich gespannt

Der Unmut über die neue Halle, der auch erst im Nachhinein aufkommt, liegt wohl größtenteils daran, dass die Kosten „plötzlich“ fast doppelt so hoch sind, wie immer, zumindest von der Bevölkerung, angenommen wurde. Herrn Hillert waren die hohen Kosten sicherlich schon lange bekannt, doch geschickt versuchte er die Bevölkerung und den Gemeinderat zu überrumpeln. Zuerst sprudelnde Einnahmen verkünden und dann die neue Zahl mündlich nennen. Ohne dies in den Sitzungsvorlagen, wie dies normalerweise üblich ist, zu schreiben.
Viele sind sicherlich nicht gegen die Halle insgesamt oder um ein Kunstwerk im Kreisel. Die Sache ist nur wie es immer vonstatten geht.
Mir bestätigt sich mein Eindruck, den ich auch schon von der Bürgerversammlung hatte. Ist man einer anderen Meinung wie Herr Bürgermeister Hillert, so lässt sich nur sehr schwer mit ihm diskutieren. Dabei will oder sollte er doch „unser“ Bürgermeister sein.
Vielleicht schafft er es immer wieder den Gemeinderat zu täuschen, aber bei einem bin ich mir sicher, es wird weiterhin aufmerksame Dettinger Bürger geben die sich um ihre Gemeinde sorgen und sich nicht täuschen lassen werden.


Manuel Euchner, Dettingen

Freitag, 12. Oktober 2007

nur schnell loswerden, das Geld

Dettingen hat soviel Gewerbesteuer-Einnahmen wie noch nie.
Im Wesentlichen verdanken wir diesen Umstand zwei Firmen die rollenweise Blech in Dichtungen und Karoserieteile für das Automobil verwandeln.

Was wäre angebrachter als dieses viele Geld, das Dettingen so unverdient in den Schoß gefallen ist, mit beiden Händen auszugeben, um es nur möglichst schnell wieder los zu werden.
An einen Schuldenabbau, geschweige denn an eine Rücklagenbildung darf man in einer solchen Situation nicht denken.

Sinnvoller erscheint es doch der „neuen Schillerhalle“ eine Natursteinfassade zu geben.
Dass die Entscheidung für den Neubau und gegen die Sanierung aufgrund von unwesentlichen Beträgen gefallen ist, lässt mich stutzig werden, wenn nun plötzlich der Neubau 8,3 anstatt anfänglich 4,5Milionen Euro kosten soll, und das schon vor Baubeginn.
Ob es sich bei dieser plötzlichen Teuerung um Wettbewerbsverzerrung, mehr oder weniger geplante Verkalkulation oder ganzjähriges Dezemberfieber handelt ist unklar.
Klar ist jedoch: Schillerhalle und Blechbaum dürfen Unsummen kosten, während Dettinger Familienväter von der Gemeinde aufgefordert werden, auf Spielplätzen zu schuften. Bei den Baukosten für eben diese Spielplätze wurde, so hört man, um jeden Euro gefeilscht, den die Gemeinde nicht zu zahlen braucht.

Natürlich ist es gut, wenn wir eine neue Schillerhalle bekommen, die dann wieder einige Jahrzehnte funktioniert und von Dettingens Vereinen und für Veranstaltungen genützt werden kann. Hat sich jemals Jemand Gedanken darüber gemacht, wie viel von den Gewerbesteuereinnahmen noch übrig sind, wenn es in der Automobilebranche nicht mehr so läuft, Liefervertrage trotz steigender Rohstoffpreise eingehalten werden müssen oder einfach ElringKlinger seinen Hauptsitz verlagern würde.

Wäre es da nicht sinnvoller, Dettingens Schulden zu tilgen und Rücklagen zu bilden,
oder wenigstens das vorhandene Geld so zu investieren, dass es den zahlenden Firmen etwas bringt?
Ein Beispiel: In Zeiten von befristeten Arbeitsverträgen und steigenden Treibstoffpreisen ist die Ermstalbahn bei Pendlern so gefragt wie kaum zuvor.
Vielleicht sollte darüber nachgedacht werden, ob nicht zur stündlichen Verbindung nach Reutlingen noch eine nach Stuttgart hinzukommen sollte.
Dies würde zwar die Gemeinde einiges kosten, aber in Zeiten von Fachkräftemangel muss man, um den Standort Dettingen attraktiv zu erhalten auch bereit sein zu investieren.

Nochmals zum Blechbaum.
Einige meinen, ein Baum würde Dettingen repräsentieren.
Bäume gibt es überall auf der Welt.
Was Dettingen repräsentiert ist nicht ein Baum, sondern das, was hinter der Tatsache steckt, dass Dettinger jährlich beim Versuch die letzte, beste und aller oberste Kirsche vom Baum zu pflücken, von der Leiter fallen.
Dies was Dettingen repräsentiert ist Fleiß, Sparsamkeit und Schwäbische Arbeitsmoral.
Ich bin davon überzeugt, dass es für manchen Dettinger ein ehrenwerteres Ziel ist, Dettingen schuldenfrei zu haben, wie eine überteuerte Natursteinfassade an der geplanten Schillerhalle oder gar ein Blechbaum auf einem Kreisverkehr.
Im Übrigen weiß ich schon von zwei Dettingern, die gerne spenden würden, damit der Baum nicht gebaut wird.
Tendenz steigend?
Und wenn es heißt, dass schon einige tausend Euro für den Baum zusammengekommen sind, ist das bei der Zahl der Gemeinderäte- insbesondere derer mit Gewerbe- kein Wunder.

Schuldenberg und Differenz aus den beiden zuletzt genannten Kosten für die Schillerhalle(8,3Mil; 4,5Mil Euro) heben sich in etwa auf.

Wäre Dettingen schuldenfrei, bekämen wir so manchen Zuschuss nicht mehr, bzw. müssten höhere Abgaben tätigen.
Sozial ist wer Anderen hilft.
Solidarität ist aber auch, wenn Hilfe die nicht gebraucht, nicht in Anspruch genommen wird.
Hier könnte Dettingen eine Vorbildfunktion übernehmen.
Wenn Andere(Einzelne, Kommunen, Bundesländer) diesem Vorbild folgen würden, würden Steuern und Sozialabgaben für den Einzelnen deutlich sinken.

mein erster Leserbrief

Mein erster Leserbrief

Bisher war ich schon öfters mit der politischen Situation in Dettingen unzufrieden, seien es immer höherwerdende Eintrittspreise im Freibad, Dreißigerzonen oder der auf einmal so viel teurere Neubau der Schillerhalle.

Vom geplanten Baum auf dem Kreisverkehr hatte ich schon viel gehört, das hielt sich ja noch alles im Rahmen.
Als ich dann jedoch die Photomontage im Gemeindeboten sah, traute ich meinen Augen nicht.
Das Bild, das sich mir bot, konnte ich im Wesentlichen nicht von einer Baumzeichnung eines Fünfjährigen unterscheiden.
Der im Artikel genannte Preis lässt mir die Haare zu Berge stehen. Mit den 112.000 Euro könnten sicherlich die Dettinger Schulen gefördert, und somit in die Bildung vieler junger Dettinger investiert werden.

Ich frage mich auf welche Komponenten des Kunstwerkes solch enorme Summen gehen.
Nach meinen Informationen soll der Baum aus 8mm dickem Edelstahlblech das „nur“ dreißigtausend Euro kosten soll, gebaut werden.
Wenn dann noch zehntausend Euro auf Fundament und Erdarbeiten gehen, frage ich mich, woher der extrem hohe Preis kommen soll.
Auch das Argument, dass eine Dettinger Firma die Herstellung übernehmen würde ist mehr als nur schwach. In Dettingen gibt es nämlich gar keine Firma, die ein ausreichend großes CNC-Schneidezentrum hat. Die nächstgelegene in Frage kommende Firma ist daher KBS-Vogel in Riederich.

Es scheint sich auch noch niemand über die Gefahren des Edelstahlbaumes Gedanken gemacht zu haben.
Edelstahl reflektiert die Sonne, und weil der Baum im Zentrum eines Kreises steht ist es mathematische Gewissheit dass das Spiegelbild der Sonne an irgend einer Stelle des Kreises auftrifft und es so zu gefährlichen Blendungen für die Autofahrer kommen kann.

Wie sich für dieses Projekt Sponsoren finden lassen wollen ist mir unerklärlich, da die Beschriftung der Schilder im Vorbeifahren sowieso nicht wahrgenommen werden können.

Um nicht nur negatives aufzulisten, möchte ich doch zugeben dass die Idee den Kreisverkehr kreativ zu gestallten generell nicht schlecht ist.
Dettingen braucht ein Kunstwerk dass die Situation in politischer, wirtschaftlicher oder sozialer Hinsicht darstellt.
Hierzu möchte ich dem Gemeinderat einen Wettbewerb vorschlagen.
Wie wäre es, wenn jeder Dettinger Bürger einen kreativen Vorschlag einreichen dürfte und dieser dann in einer Ausstellung im Zillenhart-Saal am Weihnachtsmarkt präsentiert und von den Dettingern bewertet werden dürfte.

Mein Vorschlag wäre jedenfalls folgender:
Eine Kunstharzplastik, die zwei Personen darstellt, welche auf einem übergroßen Verkehrszeichen(30er Tafel) unseren ehrenwerten Bürgermeister emporheben
-ganz wie bei Asterix.

Mit freundlichen Grüßen und Hochachtungsvoll
Martin Werz

es fängt erst an

Hallo,
ich bin Martin Werz, und ich möchte hier sowohl mir, als auch anderen die Möglichkeit geben Gedanken und Meinungen zu veröffentlichen ganz egal ob diese nun der breiten Masse entsprechen oder ob es sich um sehr individuelle Meinungen handelt.
Ich hoffe dass die Themen nicht nur bei Kommunalpolitik stehen bleiben.